Landesklasse Nord, 9.Spieltag: Schorfheide Joachimsthal - SV 90 Pinnow 4:5 (1:1)
Wahnsinnsspiel mit Happy End

von Rick Neßler

In einem bemerkenswerten Spiel gewann der SV 90 Pinnow mit 5:4 in Joachimsthal gegen die Schorfheide und bleibt somit im oberen Tabellendrittel.
Die bisher magere Bilanz gegen die Barnimer und das 0:5 Debakel aus der letzten Saison manifestierte sich in den letzten Tagen vor der Partie in den Pinnower Köpfen. Nach einer wiederholt spannungslosen Aufwärmung überraschte der gute Spielbeginn des SV90. Gegen den technisch stärkeren Gegner stand man zuerst geordnet und eng am Mann. Robby Gäbler konnte in dieser Phase nach Pass von Thomas Kascha den 1:0 Führungstreffer erzielen (16.). Joachimsthal kam danach besser ins Spiel, kontrollierte durch Lars Hellmilch den Spielaufbau und war durch seine antrittsstarken Offensivspieler (Andy Lindt, Ali Kolait, Robert Gey) gefährlich. Schon Mitte der ersten Halbzeit begann das Spiel „ruppig“ zu werden, doch Schiedsrichter Martin Dietrich agierte mit seinem Gespann ähnlich stark wie die Defensivabteilungen beider Mannschaften an diesem Tag.
Der 1:1 Ausgleich lag lange in der Luft. Thomas Beuster zeigte sich bei seinem Kopfball ungewohnt zielungenau (28.) und Lindt, sowie Hellmilch ließen beste Freistoßchancen ungenutzt (30., 32.). Torwart Reiner Kubik hielt zudem gegen Hellmilch stark (35.), doch als Kolait rechts außen frei gespielt wurde, zog er in den Strafraum und hämmerte den Ball zum 1:1 Ausgleich in die Maschen (36.). In der Halbzeitpause schwor sich der SV90 nochmals ein, vertraute auf die sich bietenden Chancen und ging schließlich siegesbewusst auf den Rasen. Kaum dort angekommen stand es aber schon 2:1 für den Gastgeber. Wieder war es Kolait, der diesmal einen individuellen Fehler ausnutzte (47.). Etwas konstatiert vergingen für Pinnow knapp zehn Minuten ehe Lindt mit seinem 3:1 dafür sorgte, dass man sich nun Sorgen um ein Deja-Vu machen musste. Das dies jedoch unbegründete Sorgen waren lag an zwei Personen. Zum einen an Spielführer Hellmilch der seiner Mannschaft nach dem 3:1 vorgab nun nicht mehr Pressing zu betreiben und zum anderen an den überragenden Christoph Nagel, der überraschend erst zur Halbzeit für Kascha ins Spiel kam. Dank eines aggressiven Stören der gesamten Mannschaft bei gegnerischem Ballbesitz konnte sich Nagel in der 60.Spielminute den Ball erkämpfen und auf 3:2 verkürzen. In nur fünf Minuten änderte sich somit die Psyche der Uckermärker, die nun natürlich wieder hoffnungsvoll waren und in der 70.Minute belohnt wurden. Patrick Höfert verwandelte einen Elfmeter zum 3:3 nachdem Nagel im Sechzehnmeterraum regelwidrig am Torschuss gehindert wurde. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Kolait schnürte seinen Dreierpack und brachte sein Team mit der erneuten Führung wieder auf Kurs (4:3, 76.). In den Folgeminuten hatten die Gäste Glück, das diese Führung nicht ausgebaut wurde. So konnte der eingewechselte Marcel Meißner zeigen wie einfach Fußball doch sein kann. Nagel trieb den Ball nach vorne und gab ihn klug an Meißner ab, der das Leder mit links annahm und mit rechts zum umjubelten 4:4 vollendete (88.). Die Nachspielzeit ließ letztlich den Glückshormonen freie Bahn. Ein von Tobias Schmock aus der eigenen Hälfte geschossener Freistoß wurde von einem Joachimsthaler ins eigene Tor verlängert. Das 4:5 in den Schlusssekunden. Nach diesem glücklichen Erfolg wird das kommende Heimspiel gegen die Fortuna aus Britz wahrscheinlich schwerer als viele denken, die nur auf die Tabelle schauen.

Schorfheide Joachimsthal spielte mit: Fabian Schröder, Matthias Thiede, René Runge, Christian Lorenz, Kenny Seidel, Andy Lindt, Sven Musolf, Lars Hellmich, Robert Gey, Ali Kolait (Danny Peters), Thomas Beuster

SV 90 Pinnow spielte mit: Reiner Kubik, Patrick Höfert (Matt Hacker), Steffen Engel (Marcel Meißner) , Tobias Schmock, Rick Neßler, Andy Konitzer, Thomas Kascha (Christoph Nagel), John Singert, Kevin Wilke, Oliver Werner, Robby Gäbler