Landesklasse Nord, 18.Spieltag: SV 90
Pinnow - Preußen Eberswalde II 4:3 (1:2)
Sieg in letzter Minute
von Rick Neßler
Dank eines Eigentores in der letzten Spielminute gewann der
SV 90 Pinnow mit 4:3 gegen den Tabellenvorletzten Preußen Eberswalde II und
sichert sich weitere drei Punkte im Kampf um den Abstieg.
Während der 2:0 Hinspielerfolg gegen den Landesliga-Absteiger
überraschend kam, so gingen die Uckermärker
diesmal
gar als Favorit in die Partie. Eine Rolle die dem SV 90 in der Vergangenheit
nicht immer gut tat. Die gesperrten Patrick Höfert und Christoph Nagel
rückten wieder ins Team, sodass Robby Gäbler sich vorerst auf der Bank
wieder fand. Im Sturm agierten Marcel Meißner und Matti Glantz von Beginn
an. In den Anfangsminuten konnte sich, auf dem witterungsbedingt schlechtem
Platz, kein Team in den Vordergrund spielen. Die Gäste überbrückten das
Mittelfeld durch gut geschlagene Diagonalpässe in die Spitze, rannten aber
auch einige Male in die Pinnower Abseistfalle. Der Gastgeber ließ wieder
einmal seine Durchschlagskraft in der Offensive vermissen und die Torschüsse
erinnerten eher an Rückgaben. Das erste Ausrufezeichen konnte Tobias Schmock
mit einem direkt geschossenen Freistoß aus 25 Metern Torentfernung setzen.
Sein Versuch wurde jedoch noch von Olaf Pospieszny zur Ecke abgewehrt (25.).
Immerhin kamen Höfert (27.) und Glantz (28.) zu weiteren kleineren Chancen.
Doch auf der Gegenseite pfiff Schiedsrichter Tobias Collin plötzlich einen
Handelfmeter, den Marcel Urbanowicz etwas überraschend zur 1:0 Gästeführung
verwandelte (32.). Den nächsten langen Ball in die Spitze erreichte Justin
Blum, der den herauseilenden Reiner Kubik keine Chance ließ und prompt auf
0:2 erhöhte (37.). SV90-Trainer Dietmar Steffen reagierte noch vor dem
Pausenpfiff und wechselte den 18-Jährigen Matt Hacker für den gleichaltrigen
Matti Glantz ein. Als Meißner im Strafraum gefoult wurde, zeigte Collin zum
zweiten Male auf den Punkt und Höfert, der auch im Hinspiel schon traf,
verwandelte ebenso sicher wie Urbanowicz wenige Minuten zuvor (1:2, 42.).
Der zweite Durchgang brachte eine härtere Gangart mit sich. Zusätzlich
unterband der kleinlich pfeifende Collin jeglichen Spielfluss. Als
Schmock sich in mehreren Zweikämpfen behaupten konnte, hatte er aus 20
Metern freie Schussbahn und nutzte diese zum 2:2 (59.). Die Partie wurde
unter den Augen der 80 Zuschauer zunehmend ruppiger. Die Gelb-Rote Karte für
Gästespieler Dustin Hahn gesellte sich letztlich zu den zehn anderen
Verwarnungen (62.). Als Hacker nur wenige Minuten darauf das 3:2 Führungstor
für die Uckermärker schoss, wähnten diese sich bereits auf der Siegerstraße
(66.). Doch parallel zum 0:2 konnte Blum wieder einen lang geschlagenen Pass
erlaufen und zum 3:3 ausgleichen (68.). Der Ärger über die eigene
Nachlässigkeit lähmte die Pinnower einige Minuten in ihren Aktionen, die
sich erst in den Schlussminuten an ihrer großen Chance auf die drei
Heimpunkte erinnerten. Standards brachten noch mal einige Torchancen, doch
sowohl Höfert, als auch der eingewechselte Philip Hermann (18), in seinem
ersten Männerspiel, konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Als der
Schlusspfiff nahte wurde der Ball nochmals in den Gäste-Strafraum befördert
und irgendwie fand er diesmal den Weg ins Tornetz (4:3, 90+2). Höfert wurde
der Treffer letztlich gutgeschrieben. Mit diesem weiteren Last-Minute-Sieg
bleibt der SV 90 Pinnow in den vorderen Tabellenregionen und reist am
nächsten Wochenende nach Klosterfelde.
SV 90 spielte mit: Reiner Kubik, Oliver Werner, Max Bartz,
Rick Neßler, Patrick Höfert, Tobias Schmock, Kevin Wilke, Christoph Nagel,
John Singert (Robby Gäbler), Matti Glantz (Matt Hacker), Marcel Meißner
(Philip Hermann)