Landesklasse Nord, 22.Spieltag: SV 90 Pinnow -
SV Mühlenbeck 3:2 (1:0)
Siegeswille im Kellerduell entscheidet Spiel
von Rick Neßler
Nach Wochen der Spielausfälle rollte in Pinnow endlich
wieder der Ball. Das Kellerduell gegen den SV Mühlenbeck gewann der SV 90
verdient mit 3:2.
Die Platzherren mussten auf die verletzten Oliver Werner, Max Bartz und
den verhinderten Rick Neßler verzichten, sodass Tobias Schmock in die
Verteidigung rückte, sowie Maximilian Skalla, Bastian Völker und Matt Hacker
zu weiteren Startelfeinsätzen kamen, nach einem Jahr Verletzungspause durfte
auch Philip Hermann wenige Minuten vor Spielende sein Comeback feiern. Im
gesamten Spiel waren die Ballbesitzanteile ausgeglichen, zeitweise konnten
sich die Gäste sogar Vorteile verschaffen, jedoch waren sie nur nach
Standardsituationen gefährlich. Pinnow stand an diesem Tag defensiv sehr
gut, nur nach vorne fehlte oft der letzte entscheidende Pass, zudem standen
die Angreifer zu oft im Abseits. Patrick Höfert per Weitschuss (6.) und
Christoph Nagel per Kopf nach Freistoß von Kevin Wilke (9.) besaßen die
ersten Tormöglichkeiten. Auch Völker konnte anschließend die
Kopfballmöglichkeit nach Nagel-Ecke nicht nutzen (11.) und es blieb beim
0:0. Die beste Chance bereitete Höfert mit einem guten Pass auf Nagel vor,
doch dessen Schuss ging am Tor vorbei (20.). Nur kurz darauf landete
Schmocks Freistoßflanke wieder auf Nagels Kopf, doch sein Versuche waren
noch zu ungenau (22.). Der Gast aus Mühlenbeck probierte es einige Male per
Freistoß, doch Reiner Kubik konnte seinen Kasten sauber halten. Als nach
einer guten Stunde Nagel selber zum Freistoß antrat, ging sein Ball, auch
weil Matti Glantz noch Torwart Kyrill Kuhl irritieren konnte, direkt zum 1:0
Pausenstand ins Tor (27.).
Nach dem Seitenwechsel folgte aber der Schock für den Gastgeber. Ein
harmloser Rückpass von Schmock auf seinen Torwart setzte auf einer
Platzunebenheit zum falschen Zeitpunkt auf und trudelte per Eigentor zum 1:1
Ausgleich ins Netz (54.). Welch eine dummes Missgeschick, doch nur kurz
darauf bewies Pinnow Moral. Denn Schmock bediente Völker stark und der
erzielte ein sehenswertes Tor zur erneuten 2:1 Führung (58.). Die
Achterbahnfahrt der Gefühle ging aber weiter, denn wiederum nur vier Minuten
später hätte Kubik bei einem Freistoß der Gäste lieber die Fäuste nehmen
sollen, doch der Schlussmann des SV 90 versuchte den Ball zu fangen und warf
ihn schließlich fast selber ins Tor zum 2:2 (62.). Kapitän Florian Glitza
konnte sich somit in die Torschützenliste eintragen. Doch die geschlossene
Mannschaftsleistung der Uckermärker sollte noch belohnt werden, auch wenn
der emsige Nagel nach 71 Spielminuten zum wiederholten Male knapp am Tor
vorbei schoss. Die letzten Minuten vor Spielende hatten es in sich. In der
86.Minute sah Sergej Krasnikov die längst überfällige Ampelkarte und durfte
vorzeitig zum Duschen gehen. Mühlenbeck spielte nun also mit einem Mann
weniger. Nagel fand in Kuhl nochmals seinen Meister (87.) und Stürmer
Hermann kam zu dem bereits erwähnten Comeback. Der SV 90 spielte also nun
vollends auf Sieg. Logisch, da ein Remis zu Hause gegen den unmittelbaren
Konkurrenten Mühlenbeck auch zu wenig gewesen wäre. In der 89.Minute sah
Höfert den startenden John Singert und der Angreifer Nummer eins im Pinnower
Sturm erzielte den umjubelten 3:2 Siegtreffer. Marco Noack meckerte gegen
den Schiedsrichter so stark, dass er mit glatt Rot vom Feld verwiesen wurde
und Mühlenbeck neben dem Spiel nun auch seinen zweiten Spieler verlor.
Bereits am kommenden Dienstagabend reist der SV 90 Pinnow zum nächsten
Kellerduell nach Eberswalde.
SV 90 spielte mit: Reiner Kubik, Tobias Schmock, Kevin Wilke,
Maximilian Skalla, Patrick Höfert, Tom Schwertner, Christoph Nagel, Matti
Glantz (87. Philip Hermann), Bastian Völker, Matt Hacker (80. Marcel
Meißner), John Singert