7.Spieltag, Landesklasse Nord: SV 90 Pinnow -
Eintracht Wandlitz 6:1 (1:1)
Von Rick Neßler
Vier Meißner-Tore beim Pinnower
Befreiungsschlag
Der SV 90 Pinnow siegt zu Hause mit 6:1 gegen die Eintracht aus
Wandlitz und beschert sich somit den ersten Saisondreier und die ersten Punkte
auf heimischen Rasen.
Dabei
waren die Vorzeichen doch klar: Alle vier Heimspiele gegen Wandlitz gingen in
den letzten vier Jahren in der Landesklasse nicht verloren, die letzten drei
gewann man sogar, teils deutlich (2:1, 7:0, 4:1). Aber auch wenn das jetzige
Heimspiel nicht wie alle vier zuvor in der Rückrunde im Mai absolviert wurden,
siegte man dank einer guten zweiten Halbzeit mit 6:1.
Anders als in den bisherigen Saisonspielen zeigte der SV 90 viel Kampf, aber vor
allem verbesserte spielerische Fähigkeiten. Endlich ging der Ball im Ballbesitz
nicht schon nach zwei Stationen verloren. Pinnow begann aggressiv, besonders das
energische Nachsetzen der beiden Sturmspitzen John Singert und Marcel Meißner
ermöglichte viele Balleroberungen im Mittelfeld. Die erste Chance besaß Singert
nach langem Pass von Tobias Schmock, doch dem Pinnower Stürmer war nicht
bewusst, wie viel Zeit er beim Torabschluss gehabt hätte, denn Gäste-Torwart
Harald Hübner klebte auf der Linie (5.). Nachdem auch die Weitschüsse von
Patrick Höfert und Matti Glantz von Hübner abgewehrt worden konnten, war klar,
dass die Platzherren einer guten Anfangsphase entgegenspielten. Als Glantz nach
seinem Eckball eine weitere Chance zur Flanke bekam, nutzte Singert die
Unordnung im Gäste-Strafraum zum verdienten 1:0 (11.). Nur kurz darauf tankte
sich Höfert in den Strafraum und schloss aus zehn Metern mit dem linken Fuß ab –
doch der Ball ging nur an die Unterkante der Latte (12.). Nach etwa 20 Minuten
ließen die Gastgeber etwas nach – auch weil viele Angriffe im Abseits vorzeitig
endeten. Torwart Reiner Kubik vereitelte gegen Daniel Bergemann eine 100&ige-Chance
(29.) und damit den Ausgleich. Auf der Gegenseite schaffte es Höfert zum zweiten
Mal in den Strafraum, diesmal konnte Hübner seinen Schuss stark parieren (30.).
Nachdem der Wandlitzer Miguel Fernandez ein 1zu1 gehen konnte, was die
Platzherren eigentlich verhindern wollten, brachte er den Ball von Rechtsaußen
vor das Tor und Torschütze Manuel Thomas war einen Schritt schneller als
Gegenspieler Maximilian Skalla und erzielte den nicht unverdienten 1:1 Ausgleich
(33.). Bis zur Halbzeit sahen die nur 50 Zuschauer wenige Torchancen, doch bei
Pinnow war deutlich zu sehen, dass der Spaß am Spiel zurück war und sie wussten,
dass nur der Kampf die Grundlage für solches bilden konnte.
Dementsprechend ging
es für den Gastgeber selbstbewusst und zielstrebig auf der Kabine. Kapitän
Höfert brachte die Flanke von rechts und Meißner war vor dem Tor und vor Hübner
mit dem Kopf zur Stelle (2:1, 50.). Die folgende hitzige und aggressive
Grundstimmung auf dem Platz meisterte Pinnow unbekannt souverän und der
nachsichtige Schiedsrichter Bernd Marggraf kam ohne gelbe Karte aus. Nach einem
langen Ball in den Strafraum der Gäste legte Meißner für seinen Sturmpartner
Singert auf und es stand 3:1 (62.). In der Folgezeit waren die Platzherren das
eindeutig bessere Team. Jede Aktion brachte den Spielern mehr Selbstbewusstsein
und das einfache Fußballspielen war erfolgreich. Höfert bediente Meißner zum 4:1
(68.) und der eingewechselte Tom Schwertner legte ebenfalls für Meißner auf
(5:1, 81.). Schwertner, der mit seiner Rolle als „12.Mann“ sicherlich nicht
zufrieden ist, zeigte somit die richtige Antwort. Die Aktionen, die zuvor nicht
zum Torerfolg führten, machten die Pinnower Überlegenheit deutlich. Glantz nach
einem Konter, Höfert mit einem Fernschuss oder Rick Nesslers Eingabe auf Meißner
waren nicht vom Erfolg gekrönt. Den Schlusspunkt setzte Meißner mit dem 6:1 und
erzielte damit einen wahren „Hattrick“, wie dessen seine Definition im Lehrbuch
steht. Dem Tor ging eine äußerst starke Leistung von Schmock als Vorlagengeber
zuvor.
Der Heimsieg gegen Wandlitz, gegen „die man schom immer gut aussah“ ist
geglückt. Am nächsten Samstag reist man nach Gramzow und gegen den VfB hat man
noch nie gut ausgesehen. Alle vier Auswärtsspiele seit dem Landesklasse-Aufstieg
verlor der SV 90 Pinnow. Endet diesmal solch eine Serie?
SV 90 spielte mit: Kubik, Skalla, Bartz, Fengler, Wilke, Neßler
(83.Schmidt), Höfert, Schmock, Glantz (72. Schwertner), Meißner, Singert