10.Spieltag, Kreisoberliga UM: Viktoria Templin II - SV 90 Pinnow 1:3 (1:2)
Von
Kevin Wilke

SV 90 gewinnt erneut mit Mühe

Der Tabellenführer aus Pinnow reiste am vergangenen Samstag zu ungewohnter Stunde (Anstoß bereits 12:00 Uhr) zum Tabellenvorletzten nach Templin und gewann knapp, aber absolut verdient mit 3:1.

Pinnow begann konzentriert und zeigte in der Anfangsphase einen gut strukturierten Spielaufbau. Folgerichtig fiel dann bereits nach zehn Minuten das erste Tor für die Gäste. Patrick Höfert stieg nach einer Ecke von Tobias Schmock am langen Pfosten am höchsten und setzte den Ball punktgenau unter die Latte (0:1, 10. Minute). Der Tabellenführer hatte das Spiel im Griff und wurde zumeist über rechts gefährlich, wo der agile Youngster Hajrudin Mustafic ordentlich für Wirbel sorgte. Wie aus dem Nichts dann der Ausgleich für die Heimelf. Ein weiter Abschlag von Keeper Jakob Zurell wurde von der Pinnower Defensive prallen gelassen, Florian Krause stieg im Duell mit Reiner Kubik einen Tick höher und bugsierte den Ball mit dem Kopf ins Tor (1:1, 20.). Kubik sah in dieser Situation nicht gut aus, es sollte aber auch die einzige Unachtsamkeit des Pinnower Schlussmanns sein. Die langen Abschläge vom Templiner Schlussmann waren auch im weiteren Spielverlauf die vorrangige Angriffsaktivität vom Tabellenvorletzten. Nach dem Ausgleich zeigte sich Pinnow nur kurz geschockt und fand sofort zum Spielfaden zurück. Über die starke rechte Seite wurde die erneute Führung eingeleitet. Mustafic drang in den Strafraum ein und konnte sich nicht entscheiden, ob er schießen oder passen sollte. Sein krummer Schuss landete jedoch bei Marcel Meißner, der wusste was zu tun war. Er erzielte in seiner unnachahmlichen Art das 100. Pflichtspieltor seiner Karriere und sorgte somit für das 1:2 (29.). Das extra für diesen Anlass angefertigte Shirt musste beim Jubel allerdings noch unter dem Trikot bleiben. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel. Pinnow hatte das Spiel im Griff, versäumte es aber, einen weiteren Treffer zu erzielen. Die langen Bälle der Templiner sorgten auf dem kleinen Nebenplatz für Probleme, aber Kevin Wilke und Andreas Fengler in der Innenverteidigung waren in den Kopfballduellen kaum zu schlagen. Nach dem Seitenwechsel fand der SV 90 nicht mehr zu seinem Spiel aus der ersten Hälfte.

u viele Ungenauigkeiten beim Passspiel gepaart mit fehlender Laufbereitschaft sorgten dafür, dass Templin im Spiel blieb und gefährlicher wurde. Wilke hätte nach einer Ecke für Ruhe sorgen können, aber er verfehlte völlig frei deutlich das Templiner Gehäuse. Schüsse aus der zweiten Reihe landeten zumeist in den Wolken. All diese Gegebenheiten ließen die Victoria an die Sensation glauben und das Offensivspiel wurde intensiviert. Der SV 90 wurde teilweise weit in die eigene Hälfte gedrückt, aber zwingende Chancen konnten nicht herausgespielt werden, da die Pinnower Verteidigung hellwach war. Einmal brannte es dann aber lichterloh im SV 90 Sechszehner. Der eingewechselte Martin Buckrau warf einen Einwurf flankenartig bis an die hintere Fünfmeterraumkante, wo Richard Radetzke wartete und den Kopf hinhielt, aber nur den Pfosten traf (85.). Praktisch mit dem Schlusspfiff dann aber die späte Entscheidung. Kubik fing eine Flanke ab und leitete mit einem weiten Abschlag den Konter ein. Johannes Haase konnte den heraus eilenden Zurell mit dem Kopf überlupfen und den Endstand herstellen (1:3, 91.).
Der nächste Arbeitssieg wurde eingefahren. Im Gegensatz zu den beiden glücklichen Siegen gegen die Tabellenkinder Criewen und Haßleben konnte der SV 90 diesmal spielerisch weitestgehend überzeugen und verdient mit drei Punkten die Heimfahrt antreten. Das Fehlen von Christoph Nagel, Matti Glantz, Chris Habeck und Jan Hermann konnte mannschaftlich gut kompensiert werden. Nun sollte an dem spielfreien Wochenende Kraft gesammelt werden, um zum nächsten Duell gegen Casekow mit vollen Akkus auflaufen zu können. Spiele gegen die Kellerkinder der Liga sind keine Selbstläufer. Eine Situation, die das Pinnower Team erst wieder lernen musste, da es sich in den letzten Jahren meist selbst in diesen Tabellenregionen tummelte. Da aber gegen Casekow das nunmehr vierte Spiel dieser Kategorie in Folge ansteht, sollte jeder Spieler gewarnt sein.

Pinnow spielte mit: Kubik- Schwertner, Wilke, Fengler, Methke- Lehnhardt, Höfert- Mustafic, Schmock, Meißner (58. Teschner)- Haase