21.Sp., KOL: SV Germania Lychen - SV 90 Pinnow 2:3 (0:1)
Von
Kevin Wilke, 02.04.2017

Auswärtssieg nach klasse Leistung

Der SV 90 Pinnow kommt von der weitesten Auswärtsreise mit drei Punkten im Gepäck aus Lychen zurück. Nach ereignisreichen 90 Minuten stand ein 3:2-Sieg auf der Anzeigetafel.
Coach David Schrödter quälten über die ganze Woche Personalprobleme. Er konnte sich aber auf die Unterstützung aus Reihen der Zweiten verlassen und so halfen Sebastian Engel und Dennis Kuhtz aus. Auch Reiner Kubik stand zur Verfügung, obwohl dies nicht geplant war. Somit standen 14 Akteure bereit. Aber auch Lychen hatte offenbar Besetzungsprobleme, da dort kein Ersatzspieler spielbereit war.
Pinnow versucht anfangs dem Gast den Spielaufbau zu überlassen und auf Kontermöglichkeiten zu lauern. Dieses Vorhaben wurde von den Spielern auch perfekt umgesetzt. Lychen schlug die Bälle meist ziellos in die Spitze. Die Pinnower Verteidigung hatte hierbei keine Probleme. Vielmehr konnten Marcel Meißner, Kevin Wilke und Philip Hermann an vorderster Linie einige Bälle erkämpfen und so Gefahr erzeugen. Bei einem dieser gewonnenen Bälle legte Wilke auf Hermann ab, dieser spielte vor dem Tor quer auf Meißner, der den Ball aber zum Entsetzen der Pinnower aus Nahdistanz am Tor vorbei setzte. In der 37. Minute setzte Hermann energisch nach und spitzelte den Ball im Sechszehner zwischen Keeper und Verteidiger weg, geriet dabei aber fast bis auf die Grundlinie. Dort setzte der Pinnower Stürmer zum Kunstschuss an und zirkelte den Ball mit links ins Tor. Ein Treffer für den Saisonrückblick (0:1).
Pinnow blieb weiter das gefährlichere Team. Wilke legte kurz vor der Halbzeit einen Freistoß von Tobias Schmock mit dem Kopf auf Meißner zurück, der aus fünf Metern abzog. Der Ball wurde jedoch noch vor der Linie von der Lychener Verteidigung geklärt. Lychen tauchte nur einmal nennenswert vor dem Tor von Benjamin Kempin auf. Denny Kilian drosch den Ball aus 14 Metern aber über die Latte. So ging es mit einer verdienten, aber zu knappen Führung in die Kabine.

Nach der Pause dasselbe Bild. Lychen suchte zumeist lange und Pinnow ließ hinten nichts anbrennen. In der 55. Minute brach der pfeilschnelle Sebastian Baugatz auf der linken Seite jedoch einmal durch und wurde von Mino Lehnhardt hart abgeräumt. Schiedsrichter Enrico Schulze schickte den Pinnower Abwehrchef mit Rot vom Platz. Pinnow musste nun umstellen und benötigte einige Minuten, um die Sicherheit zurückzufinden. Die Überzahl bescherte Lychen nun mehr Ballbesitz, aber Chancen sprangen dabei nicht heraus. In der 75. Minute nutzte der Gastgeber dann aber gleich die erste Großchance zum Ausgleich. Torjäger Marcel Dzierzawa schaltete bei einem Abpraller am schnellsten brachte den Ball aus dem Fünfmeterraum heraus im Tor unter (1:1). Aber der SV 90 ließ sich nicht schocken und schlug nur 60 Sekunden später zurück. Meißner verlängerte einen Abschlag von Kempin auf den eingewechselten Engel. Dieser sah Keeper Lars Dzierzawa zu weit vor seinem Tor und überlupfte ihn gekonnt zum 1:2 (76.). Der Jubel kannte keine Grenzen.
Lychen war beeindruckt und verlor die Nerven. Kilian trat gegen Engel nach und wurde vom Unparteiischen ebenfalls mit Rot vorzeitig zum Duschen geschickt. Nicht nur in dieser Szene bewies Schiri Schulze Übersicht. Er leitete die Partie über die gesamte Spieldauer überaus souverän. Numerisch war das Spiel nun wieder ausgeglichen und Pinnow arbeitete an der Vorentscheidung, denn nur vier Minuten nach dem Platzverweis gab es Eckball für den SV 90. Schmock auf Wilke, dieser per Kopf auf Meißner und es stand 1:3 (82.). Erneut wurde der Treffer ausgiebig gefeiert. In der Folgezeit boten sich den Pinnowern riesige Räume zum Kontern, die teilweise kläglich ungenutzt blieben. Der ebenfalls eingewechselte Kuhtz übersah in zwei Situationen die besser postierten Mitspieler und durch Abseitsstellungen verpufften weitere Chancen. So kam es, wie sooft im Fußball. M. Dzierzawa verkürzte in der 88. Minute auf 2:3 und sorgte somit noch einmal für eine heiße Endphase. Die drei Minuten Nachspielzeit verliefen jedoch ohne weitere Abschlüsse, sodass sich die Pinnower Fans und Aktiven nach dem Schlusspfiff in den Armen lagen und den Sieg bejubelten.

Angesichts der personellen Situation sicherlich kein zu erwartender Sieg, aber die Art und Weise, mit der der SV 90 an diesem Tag antrat, ließ keinen Zweifel am Sieger. Diese Mentalität sollte auch in den nächsten Spielen gezeigt werden, um weiterhin im Kampf um die Topplatzierungen in der Uckermarkliga zu bleiben. In der nächsten Woche steht das Heimspiel gegen Wilmersdorf auf dem Plan. Allen Pinnowern sollte das Hinspiel in den Köpfen sein. Es stand zwar ein 2:1-Sieg im Protokoll, aber das Zustandekommen war mehr als glücklich.

Für Pinnow spielten: Kempin- Schwertner, Lehnhardt, Pfotenhauer- J. Hermann (70. Kuhtz), Gäbler, Schmock, Kubik- Wilke- P. Hermann (60. Engel), Meißner