Kreispokal, Achtelfinale: SV 90 Pinnow - BW Gartz 1:5 (1:3)
Von Rick Neßler, 00810.2017

Deutlicher Favoritensieg

Die Pokalauslosung für das Achtelfinale des Lübzer Kreispokal bescherte dem SV 90 Pinnow ein Traumlos. Ein Heimspiel gegen einen Landesklasse-Vertreter. Der Gast aus Gartz war aus den gemeinsamen Jahren in der Landesklasse noch bekannt und immerhin 100 Zuschauer wollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen.

Die Rollenverteilung war von Beginn an klar. Gartz ging als Favorit in die Partie, während der SV 90 die Tugenden Kampf und Einsatzbereitschaft zu seinen Gunsten ziehen musste, um gegen den Gegner zu bestehen. Zu Beginn funktionierte das einwandfrei, da auch schnell, unkompliziert und mutig nach vorne gespielt wurde. Philip Hermann konnte sich so zweimal in Szene gesetzt fühlen und sammelte mit zwei schönen Schlenzern aus der Ferne auf das lange Eck Pluspunkte. Nur knapp konnte Torwart Patrick Kitzrow halten (2., 5.). Auch Offensivmann Maximilian Bittner konnte mehrere Bälle behaupten und nach vorne spielen, jedoch fehlten weitere Torchancen. Auf der Gegenseite wurde der SV 90 kalt erwischt. Nach einer Ecke bugsierte sich Eric Landecks Kopf in die Flugbahn und der Ball wurde ins lange Eck unhaltbar zum 0:1 geköpft (17.). Gartz hatte nun einen hohen Ballbesitzanteil, doch beim defensiven Querspielen konnte Rick Neßler erfolgreich stören, der Ball gelang über Lukas Theel zu Bittner, der regelwidrig im Strafraum gestoppt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marcel Meißner, der diesmal auf den Flügeln agierte, äußerst souverän zum 1:1 Ausgleichstreffer (28.).
Doch der obligatorische Adrenalinrausch wurde jäh gestoppt, als Patrick Böst in der Zentrale zu viel Platz besaß und mit einem abgefälschten Schuss das 1:2 erzielen konnte (30.). Fortan war ein offenes Spiel zu sehen, das in beide Seiten hätte kippen oder entschieden werden können. Pinnow konterte über Theel und Tobias Schmock, doch Bittners Versuch landete eine Etage zu hoch über dem Tor (34.). Auf der Gegenseite verzog Sascha Spann nach einem Pinnower Ballverlust aus aussichtsreicher Position (36.). Die große Chance zum Ausgleich besaß Schmock. Wieder nach einem Konter, bei dem der Ball abermals gut und schnell gepasst wurde, fand er sich alleine vor Kitzrow wieder, doch schoss am langen Pfosten vorbei (37.). Der moralische Knackpunkt war das 1:3 kurz vor der Halbzeitpause und unmittelbar nach der vergebenen Ausgleichschance. Torwart Benjamin Kempin spielte einen Abschlag zu schnell und zu ungenau in den zentralen Raum, Böst schaltete gedankenschnell und schoss aus 30 Metern ins verwaiste Tor (40.).

Zur Halbzeit wechselten beide Trainer doppelt und wollten ihrem Team neue Impulse und frische Spieler zufügen. Bei den Gästen coachte der sonstige Torschütze vom Dienst Nico Wendlandt. Noch bevor jeder Zuschauer die Wechsel gedanklich notieren konnte, schlug es schon wieder im Gehäuse von Kempin ein. Nach einem Einwurf fand sich Böst alleine im Strafraum wieder und vollendete eiskalt aus der Drehung zum 1:4 (46.). Gartz sollte im gesamten Spiel zweikampfstärker, lauffreudiger, konditionsstärker und vor allem passsicherer sein. Nach den anfänglich sehr guten dreißig Minuten ging bei den Pinnowern Akteuren der Mut und das Selbstbewusstsein beim Spiel mit dem Ball verloren. Viele Fehlpässe und schnelle Ballverluste waren die Folge. Einer der besseren Pinnower war der junge Lukas Theel in der Offensive. Seine sehenswerte Freistoßflanke wurde aber um Haaresbreite von Mino Lehnhardt und Johannes Haase verpasst (57.). Unnötig und zurecht von seinen Mitspielern, aber nicht vom sonst so guten Schiedsrichter getadelt, war die Tätlichkeit von Eric Duckert gegen Schmock. Mit Gelb ging es für Duckert weiter, während der aufgebrachte Schmock gelb-rot gefährdet ausgewechselt wurde. In den letzten Minuten war dem SV 90 deutlich anzumerken, dass man sich mehr vorgenommen hatte. Man forderte wieder den Ball, spielte genaue Pässe und wurde gar torgefährlich. Eine sogenannte Hundertprozentige vergab Haase jedoch alleine vor Kitzrow kläglich (79.). So war es dem ballsicheren Gästespieler Djibril Badji vorbehalten, den Schlusspunkt mit dem 1:5 aus dem Gewühl heraus zu setzen (88.).

SV 90 spielte mit: Kempin, Lehnhardt, Höfert, Zehrt, Schmock (76. Schartow), Langbecker, Meißner, Neßler (46. Mante), Bittner, P.Hermann (46. Haase), Theel