7.Sp., KOL: Heinersdorfer SV - SV 90 Pinnow 1:1 (1:1)
Von Kevin Wilke, 15.10.2017

Zwei verschenkte Punkte

Trotz Überlegenheit und guter Chancen reichte es für den SV 90 beim Topspiel der Dähn-Liga Uckermark nur zu einem 1:1 in Heinersdorf.
Der SV 90 hatte bei den letzten Begegnungen gegen den HSV immer gut ausgesehen. Drei Siege aus den letzten drei Begegnungen, so sah die Bilanz aus. Daran erinnerte Coach Schrödter seine Elf und forderte einen couragierten Auftritt. Von den zurückliegenden vier Pflichtspielen konnte der SV 90 allerdings auch nur eine Partie gewinnen. Heinersdorf rangierte mit nur einer Niederlage auf Tabellenrang zwei. Die Favoritenrolle war somit nicht klar und alle Zuschauer erwarteten eine enge Partie. So kam es dann auch, aber das lag daran, dass der SV 90 die guten Abschlussmöglichkeiten nicht nutzen konnte und der HSV bis zum Schluss wacker verteidigte. Pinnow legte sofort gut los. Über Mino Lehnhardt, der dieses Mal im zentralen Mittelfeld neben Tobias Schmock agierte, und Kristof Konitzer kam der Ball zu Philip Hermann. Er verzog jedoch aus Nahdistanz knapp. Wie es besser geht, zeigte das Heimteam in der sechsten Minute. Zunächst vergab Tobias Krieg noch freistehend vor Benjamin Kempin. Im folgenden Spielaufbau verlor Pinnow den Ball jedoch unnötig  im Mittelfeld. Der Ball kam dann zu Torjäger Sebastian Mau, der sich diese Chance auch nicht entgehen ließ uns zur 1:0-Führung einschob (1:0/6. Minute). In der Folgezeit überließ der HSV dem SV 90 den Ball und Pinnow war um ein strukturiertes Aufbauspiel bemüht. In der 26. Minute gab es dann die nächste Gelegenheit der Gäste. Kevin Langbecker bediente den gestarteten Maximilian Bittner. Der Pinnower Angreifer schüttelte seinen Bewacher ab und schoss überlegt zum 1:1-Ausgleich ein. Bis zur Halbzeit hatte Pinnow weitere gute Möglichkeiten. Die beiden besten besaß Youngster Kristof Konitzer. Zunächst scheiterte aber im direkten Duell mit Keeper Zühlke. Danach zögerte er erneut allein vor Zühlke zu lange und wurde noch abgedrängt. Somit ging es mit dem Remis in die Pause. Pinnow zeigte endlich wieder das gewohnte Gesicht. Man war gut im Spiel und konnte offensiv endlich wieder überzeugen, auch wenn ein Tor zu wenig war. Schrödter wollte, dass seine Spieler genauso weitermachen. Und das taten sie auch.

In der 49. Minute lud Bittner gleich einmal zum Tänzchen im HSV-Strafraum ein. Er ließ zwei Gegenspieler auf der Grundlinie stehen und brachte auch den Rückpass auf Sturmkollege Hermann. Letzterer verzog allerdings. In der 67. Minute machte sich Konitzer Richtung HSV-Tor auf und bereitete sich bereits auf den Abschluss vor. Im letzten Moment spritzte jedoch ein Heinersdorfer Verteidiger dazwischen und brachte Konitzer zu Fall. Schiedsrichter Ulf Richter sah keine Regelwidrigkeit und ließ trotz lautstarker Proteste des Pinnower Anhangs weiterspielen und entschied nicht auf Elfmeter. Bereits in Halbzeit eins gab es eine ähnliche knifflige Situation, bei der der Unparteiische nicht auf den Punkt zeigte. In der 69. Minute gab es den nächsten Aufreger. HSV-Abwehrchef Christopher Freude kam bei einem Zweikampf mit Marcel Meißner zu Fall und klemmte den Ball mit dem Arm ein. Richter sah kein Foul, entschied wegen Handspiel auf Freistoß für Pinnow und darüber hinaus auf Gelb für Freude. Da dieser in der ersten Halbzeit bereits verwarnt wurde, musste er den Platz mit der Ampelkarte verlassen. Pinnow agierte nun noch dominanter und drückte auf die Führung. Meißner konnte einen Querpass vor dem Tor nicht verwehrten und Bittner zögerte aus 16 Metern zu lange mit dem Abschluss. Es lief bereits die 90. Minute, als Konitzer zum Schlenzer von der linken Seite ansetzte. Sein Versuch passierte bereits Keeper Zühlke, aber Ronny Verch klärte noch vor der Linie. In der 92. Minute lag der Ball dann endlich im Netz. Meißner stand jedoch knapp im Abseits, sodass es nach den vier Minuten Nachspielzeit beim 1:1 blieb. Wie das Ergebnis zu bewerten war, zeigten die Reaktionen nach dem Spiel. Der HSV jubelte wie nach einem Sieg. Beim SV 90 hingen angesichts der verlorenen zwei Punkte die Köpfe tief. Allerdings stimmte die Leistung bei den Pinnowern. Nach den zuletzt eher dürftigen Auftritten ist eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen gewesen. Diese gilt es nun auch in der kommenden Woche zu bestätigen, denn es reist niemand geringeres  als der souveräne Tabellenführer aus Boitzenburg nach Pinnow.

Für Pinnow spielten: Kempin- Zehrt, Höfert, Schwertner (51. Neßler)- Langbecker, Lehnhardt, Schmock, Kubik (81. Roscher)- Konitzer- Bittner, Hermann (65. Meißner)