14.Sp., LKN: SV 90 Pinnow - Victoria Templin 0:2 (0:1)
Von
Rick Neßler, 09.12.2018

Viel Aufwand - wenig Ertrag

Der SC Victoria Templin gewinnt beim SV 90 Pinnow mit 2:0 das Landesklassematch und bleibt dichtester Verfolger vom Spitzenreiter VfB Gramzow in der Tabelle.
Im Duell beste gegen schlechteste Defensive der Liga erlebten die hartgesottenen 50 Zuschauer eine recht ansehnliche Partie, in der der Tabellenletzte aus Pinnow gut mithalten konnte. Und das durfte überraschen, standen mit Tom Schartow, Rick Neßler, Tino Graunke und Dennis Kuhtz einige Akteure in der Startelf, die man eher in der Kreisliga bei der zweiten Vertretung spielen sieht. Trainer David Schrödter möchte mehr Zuverlässigkeit von seinen Mannen und eine höhere Priorität des Fußballs erreichen. Richtigerweise sah man in dieser Saison aber bereits, dass es nicht wichtig ist, wer auf dem Platz steht, sondern wie die Spieler auf diesem agieren.

Templin hatte erwartungsgemäß zu großen Teilen den Ball in den eigenen Reihen. Für den Gastgeber ging es demzufolge darum immer wieder zu verschieben und durch ein hohes Laufpensum die Passwege zuzustellen. Dies gelang überaus gut, sodass das Gast über das gesamte Spiel hinweg nur wenige Torchancen erhielt. Templin versuchte das Spiel ruhig aufzubauen. Die dafür nötige Ruhe holten sich viele Spieler bereits in höheren Ligen. Allen voran die beiden brasilianischen Veteranen Wellington Schäfer (37) und Oswaldo Proenca (39, die in Brandenburg schon so manchen Vereinen weiterhalfen. Die erste dicke Chance im Spiel hatte aber der SV 90. Über Neßler lief rechts ein Konter, den Kapitän Patrick Höfert anschließend aufs Tor brachte, aber der Schuss noch zur Ecke abgewehrt werden konnte (10.). Kurz darauf missglückte Höfert ein Freistoß aus 17 Metern Torentfernung, der wegen unerlaubten Handspiels des Torwarts Kevin Franzen zustande kam (15.). Templin schaffte es oft mit langen Diagonalbällen auf ihre linke Angriffsseite für Gefahr zu sorgen. Lukas Berkner zeigte sich sehr oft bei der Ballan- und mitnahme technisch versiert. Gepaart mit seiner Schnelligkeit hatten die Pinnower Abwehrspieler dadurch kein leichtes Unterfangen. Nach gut einer halben Stunde sorgte Mamoudou Camara dann für das 0:1 (34.). Zur zweiten Hälfte kamen bei Pinnow mit Mino Lehnhardt und Marcus Hoffmeister zwei frische und starke Wechselspieler. Letzterer tankte sich kurz nach Wiederanpfiff bis zum gegnerischen Strafraum durch und prüfte Franzen mit einem satten Schuss (46.). Kristof Konitzer, der nun auf Pinnows linkem Flügel agierte, besaß kurz darauf die große Ausgleichschance. Nach einem Aufbaufehler der Templiner drang er frei in den Strafraum sein, zielte mit rechts aber nicht gut genug (50.). Lehnhardt konnte nach Neßlers Flanke per Kopf ebenfalls keinen Torerfolg erreichen (53.). Auf der Gegenseite hatten Graunke und Höfert eigentlich bereits einen Pass abgefangen, doch das Spielgerät rutschte durch und ermöglichte Berkners Treffer zum 0:2 (73.). Pinnow spielte im zweiten Durchgang mutiger, einen krassen Qualitätsunterschied zwischen dem Tabellenzweiten und – letztem sah man nicht. Umso enttäuschender, dass Templin nun komfortabel führte. Innenverteidiger Kevin Wilke wagte einen Vorstoß in die Offensive, der überaus gut gefiel. Sein Pass auf Konitzer brachte dessen zweite große Chance, doch diesmal ging der Ball am langen Pfosten vorbei (75.).
Auch wenn der SV 90 ohne Punkt und ohne Tor an diesem Samstag blieb, kann er dennoch sehr viel Positives aus der Partie mitnehmen. Pinnow zeigte eine sehr konzentrierte Leistung mit viel Engagement und zumindest in der zweiten Halbzeit auch mutigen Offensivaktionen.

Der SV 90 spielte mit: Wiesner, Wilke, Höfert, Schwertner, Graunke, Konitzer, Langbecker, Neßler (75. J.Hermann), Schartow (46. Hoffmeister), Kuhtz (46. Lehnhardt), Meißner