21.Sp., Kreisklasse: SV 90 Pinnow - PSV Schwedt 7:4 (4:2)
Von
Rick Neßler

Irres Spiel mit großer Aufholjagd

Im Duell des SV 90 Pinnow II gegen den PSV Schwedt sahen die Zuschauer am Sonntagvormittag eine wilde Aufholjagd, viele Tore und einen verdienten Sieger. Bereits die bisherigen Aufeinandertreffen der Teams waren torreich. Pinnow setzte sich in diesem Spieljahr mit 4:2 und 6:0 durch, doch dieses Spiel sollte noch länger in den Köpfen der Beteiligten bleiben.
Der PSV Schwedt reiste mit einigen Ausfällen, aber mit einem starken 8:1 in der Vorwoche gegen Pinnows kommenden Gegner der Spielgemeinschaft Carmzow/Brüssow an. Pinnow gewann hingegen zuvor mit 4:2 gegen die SG Crussow.
Bereits nach 24 Minuten sah der Gastgeber wie der sichere Sieger aus. Linksaußen Rick Neßler kam im Strafraum an den Ball und ließ Torwart Karsten Liebe im Kasten mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke keine Chance (1:0, 7.). Pinnow stellte sich als die ballsicherere Mannschaft heraus. Wieder konnte R.Neßler den Ball links behaupten und sah sich nach einem Doppelpass mit Sebastian Engel zentral in guter Schusslage und ließ Liebe aus 20 Metern wieder wenig Chancen (2:0, 15.). Defensiv konnte der SV 90 zunächst durch gutes Personal in Form von Andre Kubik und Tom Neßler für Sicherheit im Spiel aufbauen. Auch Matthias Bauer, der im Laufe des Spiels auf beiden Außenverteidigerpositionen eingesetzt wurde, zeigte eine ansprechende Leistung. Mit teils ungewohnt sicheren Passspiel überbrückten die Platzherren schnell den Raum und zweimal war Torjäger Florian Kunkel im Strafraum Nutznießer der Passstafetten. Sicher schoss er seine Saisontore 11 und 12 (3:0, 21. und 4:0, 25.).  Als Schwedt einen Freistoß auf den langen Pfosten brachte und keiner mehr an den Ball herankam, durfte sich der Schütze Maik Kleischmantat zum 4:1 beglückwünschen lassen (28.). Pinnow kontrollierte weiterhin das Spiel, ließ jedoch in der Defensive den Gegenspielern vermehrt Freiräume. Als ein langer Abstoß nicht früh genug geklärt werden konnte, verließ auch Torwart Philip Methke sein Gehäuse, traf jedoch mehr Gegner als Ball und Kleischmantat verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 4:2 (44.). Dass das Spiel nach dem Seitenwechsel nochmal spannend werden konnte, daran glaubten maximal die Gäste. Zu wenig investierte der PSV in der Offensive, zu ballsicher und zweikampfstark zeigten sich zunächst die Pinnower.

Aber die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gingen klar zu Gunsten der Gäste. Eine Mischung aus „nichts mehr zu verlieren“ und stetig wachsender Unsicherheit der Pinnower machte die Wende des Spiels möglich. Zunächst wurde dem PSV ein klarer Elfmeter verwehrt, doch kurz darauf pfiff Schiedsrichter Gerald Kistel eine eher fragwürdige Elfmeterszene. Doch dem besten Gäste-Spieler Benjamin Jäger war dies egal, er traf vom Punkt zum 4:3 (54.). Nur kurz darauf eroberte sich Schwedt nach einem herben Ballverlust der Pinnower Offensive den Ball, nur wenige Sekunden, zwei Spielstationen und einem satten 25-Meter Schuss später zappelte der Ball von Jäger zum 4:4 im Netz (60.). Der Spielstand war ausgeglichen und beinahe das Spiel gedreht, als eine astreine Flanke in den SV90-Starfraum flog, doch der Kopfball der Gäste über das Tor ging (63.). Während die Nerven der Spieler blank zu liegen schienen, behielt Neu-Trainer Henry Konitzer außen einen kühlen Kopf und stellte die Taktik auf die, der ersten Halbzeit um. Der besonnene Stefan Thieme wechselte ins zentrale Mittelfeld, während Neßler wieder auf die Außen wich. Auch der nach zweijährigem Hamburg-Aufenthalt wiederkehrende Steve Liedtke sorgte dafür, dass sein Team wieder Ordnung und Sicherheit in das Spiel brachte. Nach einer Ecke trudelte der Ball in die Zone, wo es galt den zweiten Ball für sich zu entscheiden. Thieme nahm ihn an sich und platzierte das Spielgerät zum „Dosenöffner“ in die Maschen (5:4, 73.) Wie ging der SV 90 diesmal mit der Führung um? Sie bauten sie wieder aus und ließen keinen Zweifel mehr daran, wer als Sieger vom Platz gehen sollte. Energisch und stets mit dem Auge für den Mitspieler marschierte Kubik bis zur Grundlinie und bediente Liedtke perfekt, der zum 6:4 einschob (75.). Den Schlusspunkt sollte R.Neßler setzen. Nach Ballgewinn von Michael Nagel machte er sich auf Richtung und traf wieder aus 20 Metern mit einem flache Schuss ins kurze Eck (7:4, 85.). Die erfahrenen Marko Seyffert und Andreas Mayer halfen das Ergebnis bis zum Schluss zu verwalten.
Ein denkwürdiges Spiel mit einem stark kämpfenden Gast, wenigen Fouls und einem verdienten Sieger wurde vom selbstkritischen Kistel abgepfiffen.

SV 90 II spielte mit: Philip Methke, Matthias Bauer, Tom Neßler, Pierre Hintze, Andre Kubik, Andreas Mayer, Sebastian Engel, Dennis Kuhtz, Rick Neßler, Florian Kunkel, Steve Liedtke, Stefan Thieme, Marko Seyffert, Michael Nagel