Landesklasse Nord, 16.Spieltag: SV 90 Pinnow - Fortuna Britz 3:2 (2:1)
Wieder ein Platzverweis - diesmal aber drei Punkte

von Rick Neßler

Im ersten Rückrundenspiel der Landesklasse Nord gewann der SV 90 Pinnow trotz Platzverweis mit 3:2 zu Hause gegen Fortuna Britz.
Die Gäste (8.Tabellenplatz) konnten in der Hinrunde 22 Punkte sammeln und auch das Hinspiel in Britz mit 4:2 gegen den SV 90 (13 Punkte, 14.) für sich entscheiden. Noch am Vormittag befreiten die Pinnower Kicker ihren heimischen Rasen vom Schnee und sorgten somit für einen spielbereiten Platz.
In den ersten Spielminuten agierten beide Teams den Platzverhältnissen entsprechend noch zu umständlich. Zu oft wurde ins Dribbling gegangen oder der Ball direkt gespielt. Dabei konnten die Britzer trotz schwierigen Bedingungen ihre gute Technik unter Beweis stellen und nach 15 Minuten mit der ersten Torchance die Führung erzielen. Der schnelle Jeffrey Neumann wurde gut von seinen Mitspielern freigespielt und ließ fortan weder seinem Gegenspieler, noch Torwart Reiner Kubik eine Chance (0:1). Die Platzherren, die auf neben den gewechselten Robby Gäbler, auch auf die gesperrten Tobias Schmock und Oliver Werner verzichten mussten, betrieben "Jugend forscht". Sechs der insgesamt 13 eingesetzten Spieler waren 20 Jahre alt oder jünger. Nach dem Gegentor spielten die Uckermärker jedoch zielstrebiger. Matt Hacker im Angriff und Matti Glantz aus dem Mittelfeld heraus hatten erste Chancen im Spiel. Als Hacker zum zweiten Mal freigespielt wurde trudelte sein Torschuss langsam auf das Tor hinzu und der nachsetzende Christoph Nagel konnte aus wenigen Metern den 1:1 Ausgleich erzielen (22.). Bis zur Halbzeit besaßen auch die Gäste weitere Tormöglichkeiten, doch meist zielten sie zu ungenau oder Kubik konnte die Bälle parieren. Der 2:1 Führungstreffer für den SV 90 fiel nach einer Standardsituation. Kapitän Patrick Höfert profitierte bei seinem Freistoßtor jedoch vom auf der Torlinie wegrutschenden Torsteher Adrian Peters (40.). Nur unmittelbar darauf brachte das frühe Stören beim gegnerischen Spielaufbau beinahe das 3:1, doch Nagels Außenristschuss ging knapp am Tor vorbei (43.). 

Turbulent wurde es im zweiten Durchgang. Nachdem die Partie weiterhin ausgeglichen war, wurde den Gästen ein Freistoß nahe der Eckfahne zugesprochen. Der Freistoßschütze drehte den Ball jedoch zu weit und dieser landete unberührt im Toraus. Da der Freistoß jedoch noch nicht freigegeben wurde, ließ der Schiedsrichter diesen wiederholen. Der bereits mit gelb vorbelastete Freistoßschütze trat seinen zweiten Versuch nun besser, doch wieder pfiff der Unparteiische - diesmal Elfmeter. Verteidiger Max Bartz sah für das bei Standardsituationen übliche Gerangel die gelbe Karte und Nico Wodrich platzierte den anschließenden Strafstoß unhaltbar zum 2:2 im Tornetz (56.). Nur wenige Minuten später revanchierte sich der Britzer Riccardo Nowak bei seinem Gegenspieler Rick Neßler für dessen zu hartes Einsteigen in bester Ruud Gullit Manier mit einem feuchten Gruß ins Gesicht, woraufhin Glantz ihn zu Boden stieß. Da dies alles beim Erwarten eines Freistoßes geschah, überraschte das Schiedsrichtergespann mit anscheinender Ahnungslosigkeit. Glantz` Umstoßen wurde zwar gesehen, die grobe Unsportlichkeit von Nowak jedoch nicht. Daraufhin hatten die Unparteiischen noch ein weiteres Problem, denn Nowak war auf einmal nicht mehr auf dem Spielfeld zu finden, sondern wurde klugerweise von seinem Trainer aus der Schusslinie genommen und verharrte bereits auf der Auswechselbank, ohne das jedoch ein offizieller Spielerwechsel stattgefunden hat. Resultat: Rot für Glantz, Gelb für Nowak und nach dem Freistoß eine gute Nachschusschance für Neßler, dessen Schuss jedoch noch zur Ecke abgewehrt wurde (56.). Bei eisigen Minusgraden kühlten die Gemüter jedoch wieder ab und bis zum Spielende kam das Schiedsrichtergespann mit neun gelben und einer roten Karte aus. Die nummerische Überzahl der Gäste brachte bei den vorliegenden Platzbedingungen jedoch nicht allzu viel, da ein "Ausspielen" des Gegners schwierig war und beide Teams weiterhin vermehrt mit langen Diagonalbällen agierten. Einen solchen langen Ball köpfte Neßler seinem Angreifer John Singert in den Lauf und dieser vollendete eiskalt zur erneuten 3:2 Führung (70.). In den verbleibenden 29 Spielminuten (neun Minuten Nachspielzeit) verteidigte Pinnow aber geschickt und Britz kam nur noch zu wenigen Chancen. Zweimal hielt Kubik bravourös, einmal entschied der Linienrichter auf knappes Abseits und zweimal konnten die Gäste selbst die beste Freistoßgelegenheit nicht nutzen. Auf der Gegenseite fehlte dem Platzherr die Kraft um den entscheidenden Konter zu setzen und hatte Pech, dass ein Foulspiel im Strafraum an Nagel nicht geahndet wurde. So blieb es beim knappen 3:2 Kampfsieg der Pinnower, die wichtige drei Punkte für den Klassenerhalt sammeln konnten.

SV 90 spielte mit: Reiner Kubik, Max Bartz, Maximilian Skalla, Patrick Höfert, Kevin Wilke, Tom Schwertner, Matti Glantz, Christoph Nagel, Rick Neßler, John Singert (90+7. Sebastian Engel), Matt Hacker (70. Bastian Völker)

Fortuna Britz spielte mit: Adrian Peters, Jeffrey Neumann, Manuel Müller, Sven Krumbach, Sebastian Peters (90+3. M.Mieseler), Riccardo Nowak (58. Steffen Baillen), Patrick Kirsten, Rayk Kletzin, Toralf Krause (Frank Ploen), Phillipp Neumann, Nico Wodrich