6.Sp., LKN: Forst Borgsdorf - SV 90 Pinnow
4:0 (2:0)
Von
Kevin Wilke, 04.10.2018
Gebrauchter Feiertag
Nach dem 2:0-Sieg drei Tage zuvor gegen Altlüdersdorf ging die
Auswärtspartie in Borgsdorf mit 0:4 verloren.
Es war von Beginn an ein
komisches Spiel für die Spieler von Coach Schrödter, die in derselben
Startformation aufliefen wie am zurückliegenden,
siegreichen Wochenende. Etliche hochkarätige Chancen wurden vergeben und die
Borgsdorfer Kicker, die mit einem Durchschnittsalter von weit über 30 Jahren
aufwarteten, bestraften die Nachlässigkeiten in der Deckung eiskalt. Vincent
Lipp und Sören Brodkorb stellten mit ihren Treffern in der 14. und 32.
Minute den Pausenstand her (2:0). Kevin Wiesner im Pinnower Tor vereitelte
bei zwei Aktionen mit großartigen Reflexen weitere Treffer der Gastgebers.
Der SV 90 kam durch Lukas Theel bereits in der dritten Minute zum ersten
Hochkaräter. Kristof Konitzer versagten nach Vorarbeit eines Gegenspielers
vor dem verdutzten Borgsdorfer Keeper die Nerven. Chris Habeks Schuss wurde
kurz vor der Linie geklärt und Tobias Schmock traf völlig freistehend den
Ball nicht und vergab ebenfalls eine sehr gute Gelegenheit. Mino Lehnhardt
setzte der Verteidigung des FSV immer wieder zu und erkämpfte viele Bälle im
Gefahrenbereich, war aber ebenso glücklos wie Christoph Nagel bei seinem
missglückten Querpass im Strafraum kurz vor dem Pausenpfiff. Nach dem
Pausenpfiff sollte es eigentlich anders laufen, aber Dirk Warnke bestrafte
Nagels Unachtsamkeit im Aufbauspiel bereits in der 48. Minute, was die
Entscheidung bedeutete (3:0). Pinnow wollte noch einmal nachsetzen, tat sich
nun aber immer schwerer und haderte mit dem Schicksal. Nachdem auch noch dem
bis dahin fehlerlosen Wiesner bei einem harmlosen Fernschuss von Robert Lorz
in der 65. Minute der Ball durch die Hände rutschte wich auch noch die
letzte Hoffnung auf einen guten Spielausgang. In der 68. Minute wurde es
wild. Tom Schartow trat Gegenspieler Lipp bei einem Zweikampf in die Beine,
was Lipp dazu veranlasste auf Schartow loszugehen und ihn zu attackieren.
Lehnhardt mischte sich in die Szene mit ein und schubste Lipp zur Seite. Es
folgte eine Rudelbildung. Lipp musste von Spielern und der dazu geeilten
Bank zurückgehalten werden. Nachdem sich die Szenerie beruhigte holte
Schiedsrichterin Kathleen Werner Schartow und Lehnhardt zu sich. Schartow
bekam für das Foul zurecht die gelbe Karte, Lehnhardt musste mit Rot sogar
das Feld verlassen. Lipp, Auslöser der Rudelbildung und mit einem Griff an
Schartows Hals nicht unschuldig, kam straffrei davon. Eine unbegreifliche
Entscheidung. Das ansonsten faire Spiel bekam nun unnötig Würze, verlief bis
zum Schlusspfiff aber relativ ereignislos. Der eingewechselte Marcel Meißner
hätte noch für den Ehrentreffer sorgen müssen, traf vor dem leeren Tor
jedoch nicht den Ball. Diese letzte Aktion war bezeichnend für das Pinnower
Spiel. Man hätte wahrscheinlich noch drei Stunden weiterspielen können, ein
Tor wäre wohl nicht gefallen. Somit fuhr der Gastgeber einen verdienten
Heimsieg ein, wobei mehr für Pinnow drin war als es das Ergebnis aussagt.
Aber im Fußball zählen nun einmal Tore.
Die englische Woche endet am
kommenden Samstag in Glienicke. Die Pinnower Spieler müssen dieses Spiel
schnell abhaken und vor allem im Abschluss die benötigte Abgeklärtheit
wiedererlangen.
SV 90 spielte mit:
Wiesner, Schartow, Höfert, Wilke, Hermann, Schmock, Habeck (60. Graunke),
Theel, Nagel, Konitzer, Lehnhardt (70. Meißner)