25.Sp., LKN: Schönower SV - SV 90 Pinnow 2:1 (1:1)
Von
Jörg Matthies, aus der MOZ vom 07.05.2019

Hektik statt Sonntagslaune im Uckermarkderby

Man nehme zwei uckermärkische Fußball- Teams, die sich an einem Sonntagnachmittag zwar bei Märzkühle, aber verbreitet Sonnenschein im Punk­t­ederby begegnen. Gut bespielbarer Rasen, Tabellenplätze (Schö­now 3., Pinnow 16.), die ziemlich unverrückbar scheinen. Also ein Rahmen, der auf gute Fußball- Laune hoffen lässt.

Was dann aber insbesondere in den ersten 45 Minuten in Schönow zu erleben war, ist nur mit "Hektik pur" zu beschreiben, sodass der etwas glückliche 2:1-Heimsieg des SSV fast zur Nebensächlichkeit wurde.
Dabei begann die ganze Sache mit einem Paukenschlag: Einen Freistoß aus dem Halbfeld vollendete Dariusz Szmulski schon nach knapp vier Minuten zum 1:0 für die Schönower. Auf der Gegenseite antwortete Dawid Glubs mit der ersten Gäste-Möglichkeit (8.). Und siehe da: Plötzlich bestimmten die Pinnower deutlich das Geschehen. Wieder mit Kapitän Patrick Höfert neben Glubs im Angriff besetzt, erarbeitete sich der SVP Chance auf Chance: Glubs knapp übers Gebälk (11.), Höfert mit gutem, aber von Maurice Bäuerle sicher pariertem Abschluss (14.) und Philipp Hermann mit einem satten Distanzschuss (16.) sowie Kevin Langbecker mit einem gerade noch ent­-­schärften Schlenzer aufs lange Eck (18.) näherten sich dem Ausgleich mehrfach. Und dann griff Referee Chris Wein ins Geschehen ein: Wenn die so viele Chancen versieben, werde ich den Pinnowern mal ein bisschen helfen – mag er sich gedacht haben. Das Foul, das er pfiff, hatte er jedenfalls ganz exklusiv gesehen. Kristof Konitzer bedankte sich für das Elfmeter-Geschenk (1:1/20.).

Was sich der Referee danach allerdings von etlichen sogenannten SSV-Fans anhören musste, lag im Niveau keinesfalls über dessen Leistung. Die kam, zugegebenermaßen, danach völlig von der Rolle. Höhepunkt war der verwehrte Elfmeter nach einem glasklaren Foul am durchstartenden Schönower Robert Jung (37.). Die ziemlich desolat auftretenden, nur noch diskutierenden Platzherren hätten zu dieser Zeit allerdings schon deutlich zurückliegen können, wäre Höferts Stürmer­ausbildung etwas besser gewesen (zweimal scheiterte er frei vor dem Tor kläglich).

Zum Glück hatten sich – zumindest bei den Akteuren auf dem Feld – die Gemüter in der Pause etwas abgekühlt. Nun wurde es ein (fast) normales Fußballspiel, bei dem die Gäste nicht ungeschickt auf Konter lauerten, aber keinen mehr erfolgreich zu Ende bringen konnten, und die Gäste doch noch den Siegtreffer erzielten. Eine Eingabe von Wojciech Szczupakiewicz landete bei Ylber Troni, der das Leder vors Tor brachte, wo Bartosz Tatar­czuk per Kopf traf (2:1/79.). Emil Dabrowski vergab noch eine letzte Kopfballgelegenheit (88.).